nichts sucht etwasnothing seeks something

09/24/2003
3 KlangPlastiken in drei Räumen:
Glockensaal, Sakristei, Winterkirche

Basalt-Lava-Steine, Klebeband, Bücher, Piezo Membran Technik und CD

Komposition:
Johannes S. Sistermanns, 2003

UA Hörgalerie Singuhr
Parochialkirche, Berlin
24. September – 26. Oktober 2003
Three SoundPlastics
in three rooms:
Bell tower, Sacristy, Winter church

basalt-lava-stones, tapes,
books, Piezo Membrane and CD.

Composition:
Johannes S. Sistermanns, 2003

Exhibition Hörgalerie Singuhr
Parochialkirche, Berlin
24. September – 26. Octobre 2003

+++Während die klangplastischen Arbeiten von Sistermanns sich vielfach auf vorgefundene, raumeigene Materialien - wie z.B. das Interieur eines Wohnraumes, Treppenhauses oder Hotelzimmers - beziehen, arbeitet er in 'nichts sucht etwas' mit raumfremden Stoffen.++++++While the SoundPlastic works of Sistermanns refer quite often on found, site- specific materials like e.g. the interior of a living room, a stairway or a hotel room, in 'nothing seeks something' he works with non site-specific materials.+++Auf 3 Materialien in drei verschiedenen Räumen (Turmsaal, Glockenraum, Sakristei) überträgt er mit Hilfe von Piezomembranen drei Kompositionen. Basalt-Lavastein mit der seit Jahrtausenden eingeschlossenen Luft eines Vulkans wird in Schwingung versetzt, durchsichtiges Klebeband zeigt seine besondere Leitfähigkeit und das Papierblatt eines Buches wird zur Resonanz des geschriebenen Textes. Entstanden sind die drei KlangPlastiken in der intensiven Auseinandersetzung mit Texten des deutschen Philosophen und Mystikers Jacob Böhme (1575 - 1624).
© Stefan Fricke


“Der Ungrund ist ein ewig Nichts, und machet aber einen ewigen Anfang als eine Sucht [Suchen, Streben].
Denn das Nichts ist eine Sucht nach Etwas. (…)
Und das ist der ewige Urstand der Magiae [hier: Schöpferkraft], welche in sich machet, da nichts ist.
Sie machet aus Nichts Etwas, und das nur in sich selber. (…)
So denn nun also eine Sucht im Nichts ist, so machet sie ihr selber den Willen zu Etwas. Und derselbe Wille ist ein Geist als ein Gedanke; der gehet aus der Sucht [hervor] und ist der Sucht Sucher, … ”

Jakob Böhme
Mysterium Pansophicum oder Gründlicher Bericht von dem irdischen und himmlischen Mysterio I und II) in: Jacob Böhme, Im Zeichen der Lilie : aus den Werken des christlichen Mystikers / Jakob Böhme, ausgewählt und erläutert von Gerhard Wehr, München 1998, S. 250
In three different areas (tower hall, bell area, vestry) he transmitts three compositions unto three different materials by piezo membranes. Basalt lava stone with volcanic air enclosed in it for thousands of years is put in oscillation, transparent adhesive tape reveals its special conductivity and the paper sheet of a book becomes the resonance of the written word.
Three soundplastics developed with texts of the german philosopher Jacob Böhme (1575 - 1624).
© Stefan Fricke


“Der Ungrund ist ein ewig Nichts, und machet aber einen ewigen Anfang als eine Sucht [Suchen, Streben].
Denn das Nichts ist eine Sucht nach Etwas. (…)
Und das ist der ewige Urstand der Magiae [hier: Schöpferkraft], welche in sich machet, da nichts ist.
Sie machet aus Nichts Etwas, und das nur in sich selber. (…)
So denn nun also eine Sucht im Nichts ist, so machet sie ihr selber den Willen zu Etwas. Und derselbe Wille ist ein Geist als ein Gedanke; der gehet aus der Sucht [hervor] und ist der Sucht Sucher, … ”

Jakob Böhme
Mysterium Pansophicum oder Gründlicher Bericht von dem irdischen und himmlischen Mysterio I und II) in: Jacob Böhme, Im Zeichen der Lilie : aus den Werken des christlichen Mystikers / Jakob Böhme, ausgewählt und erläutert von Gerhard Wehr, München 1998, S. 250

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